Die "bildungsforschung" entwickelt ein neues Geschäftsmodell
Veröffentlicht am 2012-07-03Seit 2004 erscheint die "bildungsforschung" und ist die bekannteste erziehungswissenschaftliche Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum mit freiem Zugang zu all ihren Beiträgen. Davon gibt es inzwischen mehr als 120 Beiträge von mehr als 160 Autorinnen, 14 Ausgaben sind bisher erschienen und frei zugänglich unter http://bildungsforschung.org. Die Beiträge finden sich nicht nur in der FIS Datenbank sondern auch bei Google Scholar, etwa 2.000 Mal (!) wird jedes PDF eines Fachartikels im Jahr heruntergeladen.
Hinter der Online-Zeitschrift steckt mit Sandra Schön im Wesentlichen eine Person, die zwar von Mitherausgebern unterstützt wurde und u.a. durch Kooperation mit dem BIMS e.V. und der Technischen Universität Graz auch technische Unterstützung erhalten hat. Dennoch war und ist es viel, was ehrenamtlich erledigt wurde, und geschah dadurch auch nicht immer in der Zügigkeit wie man es von einer Fachzeitschrift erwarten würde: Redaktion, Satz, Grafik, Lektorat .... Nach auàŸen hin wurde die Fachzeitschrift aber offensichtlich als professionelles Gebilde wahrgenommen - nicht zuletzt wurden ihr in den letzten Jahren drei Bewerbungen zugeschickt.
Nach 8 Jahren, in denen die bildungsforschung zwar auch für Freude und persönlichen Lern- und Reputationsgewinn gesorgt hat, ist sie nun jedoch kaum mehr ehrenamtlich, neben all den anderen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten zu stemmen. Förderprogramme wurden regelmäàŸig geprüft, Kooperationen mit Verlagen wurden in den letzten Jahren schon angedacht, auch werden Printausgaben angeboten, die eine Marge an die Zeitschrift ausschütten. Bisher nicht mit dem erhofften Erfolg, um grundlegende redaktionelle Arbeiten wie auch (studentische) technische Weiterentwicklungen der Plattform finanzieren zu können.
Es ist daher höchste Zeit, das bisherige "Geschäfts"modell der "bildungsforschung" grundlegend zu überdenken. Die nächste Ausgabe 1/2012 wird daher die einzige in diesem Jahr sein, wie es weitergeht, ist derzeit offen. Wir sammeln Anregungen und Ideen, Kooperationsmöglichkeiten und Vorschläge für ein Businessmodell, z. B. ist es naheliegend, zukünftig Autorengebühren zu verlangen. Wir werden diese Möglichkeiten intern abwägen und bis dahin auch keine weiteren Beiträge mehr annehmen, damit allen Beteiligten das Prozedere und Erwartungen bekannt sind. (Für bereits eingereichte Beiträge ändert sich nichts).
Achja: Die Sistierung der Ausschreibung und Begutachtung der Fachzeitschrift bedeutet NICHT, dass das Angebot der bildungsforschung nicht weiterentwickelt wird. Derzeit stehen Einbindungen von Social-Media-Kanälen an, die bisher im verwendeten OJS-System nicht vorgesehen werden, auch verwenden wir einen einzigartigen und neuartigen Print-on-Demand-Service. Mehr dazu in den nächsten Wochen und Monaten!