Zeitzeugenbasierter Blick auf frühkindliche Bildung Potentiale und Limitationen der Oral History
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Abstract
Dass Bildung in der frühen Kindheit eine zentrale Bedeutung hat, zeigen die Ergebnisse der Bildungsforschung: Die Förderung ist grundlegend für den weiteren Bildungserfolg und entscheidet maßgeblich über Entwicklungs-, Teilhabe- und Aufstiegschancen. Gleichzeitig zeigt der Blick auf die bildenden Praktiken, dass sich diese im Zuge des kulturellen, sozialen und ökonomischen Wandels veränderten und weiter wandeln und damit den Umgang mit Kleinkindern bis in die Gegenwart prägen.
Die Oral History gewährt über Interviews Einblicke in die Wahrnehmung des Alltagserlebens von Zeitzeugen. Im Gespräch werden Ideale und Normen sowie Fremd- wie Selbstwahrnehmungen thematisiert. Auf diese Weise lassen sich das Verhältnis zwischen Alltagspraktiken und dynamischen sozialen Strukturen unter Einbezug der theoretischen Entwicklungen zur Praxis, zum Körper, zu Emotionen usw. problematisieren. Ein Potential der Oral History liegt darin, „neue Fragen aufzuwerten, die die Forschung bis dato nicht gestellt hat und die sich aus den Antworten der Zeitzeugen ergeben“.[1]
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage nach den Potentialen und Limitationen des historischen Ansatzes in der Bildungsforschung. Im Fokus steht die Frage nach der Möglichkeit, Wandlungsprozesse, Zäsuren, vorherrschende Konzepte sowie gesellschaftliche Bedingungen von früher Kindheit in historischer Perspektive zu beleuchten. Dieser Beitrag möchte analysieren, welche Wissenslücken durch den methodischen Ansatz der Oral History in der Bildungsforschung geschlossen werden können und inwiefern die Methode als geeignet gesehen werden kann, Fragestellungen zukünftiger Projekte zu beantworten.
[1] Obertreis, 2012: 11
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